| |
Übersetzung aus La Nouvelle Revue du Son Nr. 129, Juni/Juli 1989
Inhalt
|
| | | | | | | | Eine
solche Masse störungsfrei rotieren zu lassen erfordert
grösste Sorgfalt bei der Herstellung und macht in diesem Fall ein
spezielles Schneidwerkzeug an der Drehbank notwendig, um eine perfekte
Oberfläche zu erzielen. Jede der stählernen Achsen
erfährt in einer Spezialwerkstatt für Präzisionslager
eine weiterführende Bearbeitung und dient als Mass für die
zugehörige Lagerbohrung; die Achsen sind daher nicht austauschbar.
Um das Risiko des Festgehens auszuschliessen, muss auf ausreichende
Schmierung (und Wohnraumtemperatur ca. 21 Grad auch am Teller) geachtet
werden.
Zwei kreisförmige um die Achse angeordnete Magneten
erzeugen im Verein mit zwei speziellen Formteilen ein Feld, das unter
Vermeidung mechanischen Kontakts den Teller trägt.
Laufgeräusche werden auf diese Weise ebenso ausgeschlossen, wie
jede Form der Abnutzung. Die speziellen Schirmformteile schliessen
magnetische Einflüsse gegeniiber den verwendeten
Tonabnehmersystemen aus.
Einige Hörer haben sich allerdings
nach längeren Versuchen des Eindruck nicht erwehren können,
dass das Fehlen einer mechanischen Fixierung des Plattentellers
für die Aufweichung von Bassimpulsen verantwortlich sein
könnte. Um auch dieser Eventualität zu begegnen, hat man nun
die Möglichkeit, eine zusätzliche Vorrichtung zu montieren,
die den Teller über eine Kugel auf einer Keramikplatte
abstützt. Da der grössere Teil des Tellergewichtes (ca. 16
kg) - bis auf einige hundert Gramm - weiter auf dem Magnetfeld ruht,
ist eine Abnutzung in diesem Punkt nicht zu befürchten. Der Sockel
des Laufwerks besteht aus einer Mischung von Marmorstücken mit
Zement und nimmt in drei Aussparungen jeweils einen in der Höhe
verstellbaren pneumatischen Dämpfer auf; vom Fussboden
herrührende Vibrationen werden hier aufgefangen. Auf dem
Tonarmsockel aus massivem Aluminium ist mit vier Allen-Schrauben eine
Platte befestigt, die beim hier besprochenen Exemplar Ausfräsungen
für die Basis des SME 3012 enthält. Diese Basis ist über
eine gewaltige Schraube innig mit dem Tonarmsockel verbunden, wobei
alle für Tonarmgeometrie wichtigen Einstellungen möglich
bleiben. Die Antriebseinheit befindet sich mit dem Netzteil in einem
gemeinsamen Gehäuse. Eisenbleche mit einer Gesamtmasse von 5 kg
machen dieses Ensemble nicht nur stabil, sondern schlucken auch jede
Vibration. Dieser separate Antriebsblock mit seinen Reglern fiir die
Geschwindigkeiten von 33 und 45 U/min. kann soweit wie möglich vom
Laufwerk entfernt aufgestellt werden; die Kraftübertragung
übernimmt ein Faden. Diese Methode hat sich nach langen
Hörvergleichen als diejenige erwiesen, die ein Höchstmass an
Dynamik gewährleistet. Die enorme Masse des Plattentellers nimmt
eventuelle Ruckerscheinungen in der Kraftübertragung nicht zur
Kenntnis. Die handwerkliche Ausführung und das Finish des
Gerätes sind tadellos und lassen nicht den mindesten Eindruck von
Bastelei oder lmprovisation aufkommen.
Eine solch aufwendige
Konstruktion ist natürlich nicht in ein paar Minuten aufgestellt.
Alle Komponenten müssen sorgfältig justiert werden, dabei
muss der Einstellung des Tonarms und der Verkabelung besonderes
Augenmerk gelten. Beim Aufsetzen des Tellers sollte man ausser Geduld
auch einen Hauch Fett investieren, damit die Lagerkugel den richtigen
Platz findet. Für die Schmierung der Achsaufnahme ist eine
Öffnung vorgesehen, die mit einer Schraube dicht verschlossen
werden kann.
Die grosse Masse des Geräts erfordert eine
Unterlage, die nicht nur stabil, sondern auch immun gegen
Hohlraumresonanzen ist. Perfektionisten scheuen vor der Verwendung von
Sandsäcken oder aufgestapelten Steinen nicht zurück, man kann
sich aber auch durchaus mit einem genügend schweren und
tragfähigen Tisch begnügen.
Mit Hilfe der
Dämpfungseinheiten und einer Wasserwaage kann das Laufwerk
waagrecht ausgerichtet werden, dabei muss sichergestellt sein, dass die
Dämpfer mit genügend Spiel arbeiten können. Der Motor
ist so zu plazieren, dass der Antriebsfaden den Teller auf halber
Höhe umschlingt. Der Antriebsblock muss ebenso sorgfältig
aufgestellt werden wie das Laufwerk, aber auf einer getrennten
Unterlage, um völlige mechanische Entkopplung zu sichern.
| |
|
|