| |
Testbericht SoloVox Seite 3
Inhalt
|
| | | | | | | | Wider
Erwarten - aber erklärbar, stellt man sich die “Schallwand“
aufgeklappt vor - erzeugt jener Antrieb genug Bass, um der SoloVox
restlos überzeugendes Gewicht zu verleihen. Eines, auf dem sich
dann ein so stimmiger, so völlig bruchloser und bis aufs
i-Tüpfelchen im inneren Zusammenhang stehender Klang aufbaut, dass
die Breitbandlegende aufs Schönste ihre Bestätigung findet.
Sind doch selbst in ausgefuchsten “Mehrwegern“ die Nahtstellen zwischen
den Chassis nicht vollständig zu übertünchen, zumal oft
grundverschiedene Schallerzeuger zusammengewürfelt werden.
Dem
Kenner fehlt übrigens auch hier kein Hochtöner, weil das
kleine Wunder namens PHY-HP Glanzlichter und Atmosphäre satt
produziert, sogar dann noch akzeptabel streut, wenn man das gute alte
Stereodreieck für sich ad acta legt. Die Klangfarben, und da bin
ich empfindlich, leuchten im Gegensatz zu Mehrheit der
Breitbänder-Gemeinde so rein wie frisch gefallener Schnee. Und wie
auch schon die Rondo, verfügt die SoloVox über
Abbildungsqualitäten, die ganz ohne Festkleben am Hörplatz
leicht zu diagnostizieren sind.
Aber im Gegensatz zu dem
provokanten Instrumentenkörper verlangt der Newcomer nicht nach
ausreichendem Abstand zur rückseitigen Mauer, sondern ist vielmehr
im Hinblick auf kleinere Räumlichkeiten gezeichnet worden. Er kann
deshalb dicht an der Rückwand seinen endgültigen Platz
finden, entwirft dann ein großes Bild, in dem er selbst komplett
aufgeht und sich so völlig unsichtbar macht. Selbst virtuelle
Schallquellen, die zu 99 Prozent einem Kanal zugeordnet werden
könnten, bilden sich als Teil homogenen Geschehens ab, anstatt
störend in der Membrane zu hängen.
Profan
ausgedrückt: Wäre man mit geschlossenen Augen unterwegs,
würde man den Lautsprecher eher umrennen, als ihn zu orten -
absolut faszinierend!
Das erwähnte Bild malt die Solovox -
falls verlangt - auch weit über die Stereobasis hinaus. Und
überhaupt sind es, wenn man unter den vielen Schokoladenseiten
dieses Lautsprechers eine besonders herausheben müsste, die
Abbildungsfähigkeiten, die schon ehrfurchtgebietend präzise
ganze Klanglandschaften entstehen lassen. Das kann die SoloVox sogar
eine Spur besser als die Rondo, die selbstredend die ganze Wucht ihrer
emotionsgeladenen, gefühlsbetonten, den Zuhörer völlig
vereinnahmenden Arbeitsweise in die Waagschale wirft. Dummerweise legt
sich die SoloVox diesbezüglich keinen Deut weniger ins Zeug, an
dem sie der Verwandschaft aus gleichem Hause denn auch mehr als nur zu
flicken versteht ...
Dass sich die Auditoriums-Crew hier
womöglich selber überholt, die Hierarchie gründlich
durcheinanderschüttelt und die SoloVox neben statt unter der
berühmten Rondo zu positionieren ist, könnte für breites
Grinsen sorgen, kostet Erstere doch nur etwa die Hälfte Letzterer.
Der Autor, seit über vier Jahren mit einer Rondo verheiratet und
nach wie vor mit jenem höchst zufriedenen Lächeln versehen,
welches Seitensprünge eigentlich unmöglich macht, wäre -
zugegeben - zum ersten Mal einem Abenteuer nicht abgeneigt. Auch
deswegen, weil die Differenzierungsfähigkeiten und vor allem die
Anschlagsdynamik der SoloVox bisweilen nachdenklich stimmen, sogar die
ohnehin himmelweit hinausgeschobenen Grenzen der großen Schwester
aufzeigen. Die verbucht ein wenig mehr Bassvolumen, Tiefgang und
Schwere für sich.
Müsste man an der Neukonstruktion
Kritik üben, dann wäre der einzige Punkt, der mir
überhaupt einfiele, dass sie, zu weit von der Wand abgerückt,
gerne ein Kilo mehr auf die Grundton-Waage stemmen könnte.
Geschmackssache - und mit Hilfe des richtigen Amps locker korrigierbar.
image x-trakt
Völlig
preisunabhängig ist die Hommage SoloVox ein Musikinstrument
allerhöchster Güte, mit viel mehr Faszinationspotential und
Natürlichkeit gesegnet als so manches tonnenschwere
High-Tech-Monster an der fünfstelligen Kasse. Dezidiert für
kleinere Räume geeignet, macht sie auch mit winzigen
Vollverstärkern jede Menge Spaß, realisiert aber auch den
Gegenwert allerfeinster Elektronik. Ach ja: schon unter
Zimmerlautstärke voll “da“!
| | | | |
| |
|
|