| Zu Risiken und Nebenwirkungen...
Mein
Problem: Wie kann ich ausdrücken, was ich beim Hören
über die Rondo gefühlt, gespürt, empfunden habe ohne in
den abgegriffenen Jargon der HiFi-Blätter zu verfallen?
Christian
Steinkuhl von Phonzimmer hat mir die Rondo zur Verfügung gestellt.
Sie ersetzte PHY-Chassis, die in eine Schallwand eingebaut waren. Und
nach den ersten Tönen war klar: Hier ist eine neue Qualität.
So hat es in diesem Raum noch nie geklungen. Die Überraschung war
deshalb so groß,. weil ich den Lautsprecher im Hotelzimmerchen
der real existierenden High End schon ausführlich gehört
hatte und zu wissen glaubte, was mich ungefähr erwartet. Kalt
erwischt: Es klang so neu bei jeder Platte die ich auflegte, daß
ich mich schon bald an die Stimmung bei einem großen Feuerwerk
erinnert fühlte: Innerliches "oh" und "ah"... und jetzt Paul
Simon... und Beethovens Violinkonzert mit Konwitschny auf Eterna
muß toll klingen... die Nits mit der unvergleichlichen "Giant,
Normal, Dwarf"... Keith Jarretts "Belonging"...die Goldberg-Variationen
mit Ruzickova am Cembalo auf Supraphon... Sgt, Pepper... die Callas...
die Neunte, schon wieder Konwitschny... Rossinis Streichersonaten unter
Serov auf Melodia... Ella Fitzgerald... Zappas Apostrophe ... Dave Pike
Set... Flora Purim live in Montreux ("500 miles high" - wie
treffend!)... Arvo Pärt... Messiaen... ein Mozart-Divertimento...
Renaissance-Musik auf Archiv... Blood Sweat and Tears III und, und,
und. Diese Lust, noch eine und noch eine und noch eine Platte aus dem
Regal zu ziehen und mich in die Musik hineinfallen zu lassen hatte
etwas Ekstatisches. An der genauen Beschreibung zu scheitern, wie die
Rondo klingt, will ich anderen überlassen. Wozu haben wir die
Profis der schreibenden Zunft? Ich kann nur die Wirkung auf mich
beschreiben - und die ist intensiv und tiefgreifend.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Frau oder Ihren Banker.
Prof. Dr. Jürgen S., Berlin, den 1.9.2000
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