Der neue Tonarm EMT 997 wurde speziell für den Einsatz im Studio-Plattenspieler EMT 927 konzipiert und konnte daher optimal auf diese Maschine abgestimmt werden. Ausgangspunkt der Entwicklung war das Erfordernis, die bisher eingesetzten Ortofon-Tonarme RMA 297 Stereo bzw. RF 297 Mono zu ersetzen und Tondosen sowohl der T-Serie (Stereo/Mono) als auch der OF-Serie (Mono) aufzunehmen. Der Tonarm sollte dynamisch ausbalanciert sein, minimale Lagerreibungswerte aufweisen und mit einer Antiskating-Einrichtung ausgestattet sein. Dazu kam selbstverständlich die Forderung nach hoher Zuverlässigkeit im Studio-Einsatz.

Die eigentliche Entwicklung begann mit der Erarbeitung einer neuen Tonarmgeometrie, d.h. dass unter Vorgabe der im Studio-Plattenspieler EMT 927 vorliegenden Einbaubedingungen optimale Werte für die Distanz zwischen Tonarm-Vertikalachse und Nadelpunkt sowie für den Kröpfungswinkel zu ermitteln waren. Diese Werte legen bekanntlich den Verlauf des tangentialen Fehlwinkels in Abhängigkeit vom Abspielradius fest. Dabei ist der Quotient aus Fehlwinkel und Abtastradius eine der maßgeblichen Größen für die durch Geometriefehler entstehenden Verzerrungen.

Als Grundlage für die Optimierung wurden die heute vorherrschenden Schallplattendurchmesser von 17,5 und 30 cm gewählt. Daraus ergaben sich die für das weitere Vorgehen maßgeblichen minimalen und maximalen Abspieldurchmesser. Bei der Durchführung der Optimierung wurde eine zeitsparende Kombination aus graphischen und rechnerischen Methoden angewandt. Zu erwähnen ist, dass der bei kleinen Abspieldurchmessern besonders wichtige Einfluss der Schallplattendrehzahl auf die Verzerrungen mit in die Überlegungen einbezogen wurde. Größere Drehzahl bedeutet bekanntlich kleinere Verzerrungen bei gleichem Fehlwinkel und gleichem Abspieldurchmesser. Einem für die praktische Realisierung eines Tonarms wichtigen Punkt, der in der Literatur bisher wenig Berücksichtigung fand, wurde ebenfalls Aufmerksamkeit gewidmet: Dem Einfluss der unvermeidbaren Fertigungstoleranzen, der sich in kleinen Winkel- und Längenfehlern äußern kann. Die letztlich gewählte Dimensionierung wurde gerade durch Berücksichtigung dieses Punktes noch stark beeinflusst.


Abb. 1 zeigt den Verlauf des Fehlwinkels für den neuen Tonarm. Sie zeigt das Ergebnis der unter Berücksichtigung aller genannten Gesichtspunkte besten Konstruktionsabmessungen.

Nach Erarbeitung der neuen Geometrie konnte an die praktische Realisierung des Tonarms herangegangen werden. Hierbei bot es sich an, auf Baugruppen und Einzelteile des seit einigen Jahren gefertigten und bewährten Tonarms EMT 929 zurückzugreifen.

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